26. März 2025
Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.
Mandeln, Zucker und Kokosraspeln werden teurer, die Speiseöle stabilisieren sich vorerst.
Mandeln
Die spanischen Mandeln haben sich der Preisentwicklung in Kalifornien angeschlossen. Zum einen orientiert sich der spanische Markt auch an der Preisentwicklung in Kalifornien, zum anderen hatte Spanien mit einem sehr heissen und trockenen Sommer zu kämpfen, was für die Erntemenge und Entwicklung der Mandeln nicht vorteilhaft war. Gerade grosse Kaliber sind selten und darum auch teurer als kleinere Grössen. Die Ernte 2024 dürfte nur ca. 110‘000 Tonnen betragen. Dieser Wert läge unter der INC-Schätzung vom Oktober, die noch von 122‘304 Tonnen ausgegangen war, und wäre auch ca. 3 % kleiner als die Zahl von 2023.
Haselnusskerne
Nach starken Anstiegen zum Jahresende 2024, vor allem bei piemontesischen Haselnüssen (wetter- und erntebedingt), ist der aktuelle Markt stabil. Die Verarbeitung der Ernte 24 läuft schleppend; es besteht ein deutlicher Preisunterschied bei den verschiedenen Qualitäten. Hochwertige Haselnüsse sind eher knapp und die Preise entsprechend hoch. Die Nachfrage bleibt stabil und es zeigen sich keine Anzeichen für tiefere Preise.
Zucker
Die aktuelle Marktentwicklung in der EU und der Schweiz zeigt eine zunehmende Volatilität der Zuckerpreise. Während die höheren Endbestände der EU-Saison 2023/24 kurzfristig preisdämpfend wirkten, wird für 2024/25 und 25/26 aufgrund eines begrenzten Angebots und steigender Nachfrage wieder ein Aufwärtstrend erwartet. Zudem haben sich die Zuckerimporte nach Europa verlangsamt, was die Verfügbarkeit weiter einschränken könnte. In der Schweiz bleibt die Anbaufläche stabil, jedoch erschweren rückläufige Zuckergehalte die Produktion, was mittelfristig ebenfalls preistreibend wirken könnte.
Kokosnussraspeln
Der Kokosnussmarkt steht schon länger einigen Herausforderungen gegenüber, was die Preise in den letzten Monaten kontinuierlich steigen liess. Der Hauptgrund für die Preissteigerung ist das knappe Angebot. Das Wetterereignis La Niña hat dazu geführt, dass die Niederschläge stärker sind als normal. Die Überschwemmungen haben die Produktionsmöglichkeiten der Fabriken beeinträchtigt. Zudem musste einer der grössten Kokosnussverarbeiter der Welt seine Produktion Ende November 2024 schliessen, wodurch eine grosse Angebotsmenge wegfiel. Erschwerend kommt hinzu, dass China grosse Mengen an frischen Kokosnüssen kauft, wodurch die Menge zum Verarbeiten weiter sinkt. Auch werden viele Kokosnüsse zu Öl verarbeitet, da dies als Alternative zum indonesischen Palmöl dient, wo die Nachfrage ebenfalls grösser ist als das Angebot.
Speiseöle
Erdnussöl
Die argentinische Aussaatfläche für Erdnüsse ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Ernte, die Mitte April beginnen sollte, wird als umfangreicher eingeschätzt als diejenige des Vorjahrs. Hierfür wird neben der grösseren Fläche auch das günstige Wetter in den Hauptanbauregionen als verantwortlich gesehen. Auch für Brasilien, wo die Ernte bereits begonnen hat, wird eine höhere Erntemenge erwartet. Brasilien ist vor Indien der weltweit grösste Exporteur von Erdnussöl, Argentinien liegt auf Platz drei. Aufgrund guter Nachfrage, insbesondere aus dem chinesischen Raum, und einem allgemein stabilen Preisniveau wird kein signifikanter Preisrückgang erwartet. Tendenz stabil.
Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO
Die Sonnenblumenproduktion der EU für 2024/2025 wird als klar weniger ertragreich geschätzt als im Vorjahr, hauptsächlich aufgrund erheblicher Ertragsverluste in wichtigen Produktionsländern wie Ungarn, Frankreich, Bulgarien und Rumänien. Im Gegensatz dazu wird eine Zunahme der Produktion in Kasachstan erwartet. Die globalen Lagerbestände an Sonnenblumenöl werden bis September 2025 voraussichtlich auf einen historischen Tiefstand sinken. Trotz dieser Herausforderungen wird die Nachfrage auf dem Sonnenblumenmarkt 2025 voraussichtlich wachsen. Tendenz stabil bis steigend.
Rapsöl
Der internationale Getreiderat (IGC) prognostiziert einen Anstieg der globalen Rapssaatfläche. In Kanada wird ein Anstieg der Anbauflächen erwartet, abhängig von der stabilen Nachfrage. Insgesamt wird die Rapssaison 2025/26 eine Rekordanbaufläche aufweisen, deren Produktionsauswirkungen durch regionale Wetterbedingungen und Markttrends beeinflusst werden können. Zum Ertrag der CH-Ernte kann momentan keine Aussage gemacht werden. Die Anbauflächen werden aber tendenziell kleiner sein als im Vorjahr. Tendenz stabil.
Kakao
Die Situation beim Kakao hat sich nicht beruhigt. Die Preise sind volatil und verharren immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Die Gründe sind bekannt, mit schlechteren Ernteerträgen in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana sowie einer weiterhin hohen Nachfrage auf dem Markt. In den nächsten Monaten muss leider mit weiteren Preiserhöhungen bei den Couverturen und kakaohaltigen Halbfabrikaten gerechnet werden. Die Preiserhöhungen können nach Produkt (z.B. nach Herkunft Kakaobohne, Kakaoanteil) unterschiedlich hoch sein.
Eier und Eiprodukte, Europa
Die Eier-Preise auf dem europäischen Markt steigen wieder stark an. Es gibt einerseits einen Angebotsrückgang aufgrund von Ausstallungen und massiven Vogelgrippefällen. Anderseits ist die Nachfrage enorm angestiegen, im privaten Konsum sowie im professionellen Bereich. Zudem ist die Nachfrage auf dem Weltmarkt gestiegen, da Exporte aus den USA ausfallen, ebenfalls aufgrund der Vogelgrippe. Die Warenströme verlagern sich.
Es müssen wiederum Höchstpreise bezahlt werden, um die Verfügbarkeit sicherstellen zu können. Eine Entspannung ist frühstens ab Mai/Juni zu erwarten.
Milchprodukte Schweiz
Ende Februar hat der Vorstand der Branchenorganisation Milch (BOM) beschlossen, dass der A-Richtpreis für Molkereimilch für das zweite Quartal 2025 unverändert bleibt.
Extrahartkäse, Italien
Die Preise der italienischen Extrahartkäse wie Parmigiano Reggiano DOP und Grana Padano DOP ziehen weiter an. Die Nachfrage ist auch nach Weihnachten konstant hoch. Das Angebot hinkt etwas hinterher, obwohl die Produktionsmengen tendenziell erhöht wurden. Aufgrund der langen Reifedauer dieser Käse erfolgt die Reaktion auf eine veränderte Nachfrage immer zeitlich stark verzögert.
Preistendenzen 04/25
Neue Deklarationsvorschriften
Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.
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