30. Oktober 2024

Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.

Preissteigerungen dominieren weiter, neu auch bei Kokosraspeln und Sultaninen. Nur die Ölpreise werden etwas stabiler.

Mandeln

Die aktuelle Ernte läuft auf Hochtouren. Da die Erträge je nach Region und Sorte sehr unterschiedlich ausfallen, ist es weiterhin schwer abzuschätzen, wie hoch die effektive Erntemenge schliesslich sein wird. Der sehr trockene Sommer hat zur Folge, dass diese Trockenheit auch in den Mandeln zu erkennen ist. Die Kerne weisen mit einer durchschnittlichen Feuchtigkeit von 3.0-3.5% einen sehr tiefen Wert auf. Da der Überhang aus alter Ernte bei qualitativ guter Ware praktisch nicht vorhanden ist, werden für die neue Ernte die Preise bezahlt, die die Anbieter verlangen.

Haselnusskerne

In der Türkei, wo die diesjährige Haselnussernte früher als üblich begonnen hat, ist sie mittlerweile fast komplett abgeschlossen. In gewissen Regionen konnte bereits Mitte August mit der Ernte begonnen werden. Viele Käufer in Europa warten noch auf einen weiteren Preisrückgang und sind mit Käufen noch etwas zurückhaltend. Im September, dem ersten Monat der neuen Saison 2024/2025, wurden darum weniger Haselnüsse aus der Türkei exportiert als in den vergangenen Jahren. In Italien ist man von einer Menge von ca. 88/90‘000 Tonnen ausgegangen. Wegen starken Regenfällen Ende August und September wurden ca. 20% der Ernte zerstört. Hinzu kommt, dass etwa die Hälfte der geernteten Haselnüsse qualitativ minderwertig und dadurch schwer zu verarbeiten sind. Unter dem Strich stehen in Italien nun etwa 40‘000 Tonnen zur Verfügung, was ein sehr tiefer Wert ist und die Preise für italienische Haselnüsse stark steigen lässt.   

Kokosnussraspeln

Die Situation bei den Kokosnussraspeln ist ziemlich angespannt. Nebst den steigenden Rohwarenpreisen sind auch die Frachtkosten höher geworden. Zudem gibt es massive Verzögerungen bei den Transporten, da Container fehlen und die Transportdauer zunimmt. Dies lässt die Preise weiterhin steigen. Solange die Ernten weiterhin gering ausfallen und die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird keine Entspannung bei den Preisen erwartet.

Sultaninen

Die neue Exportsaison ist aufgrund der hohen Preise nicht so gut gestartet wie in den vergangenenJahren. Es wurden in den ersten fünf Wochen der Saison 2024/2025 22‘672 Tonnen Sultaninen und Rosinen ins Ausland exportiert. Im letzten Jahr lag dieser Wert bei 29‘842 Tonnen. Zudem halten noch viele Anbietende Ware zurück, da sie das Gefühl haben, dass die Preise noch weiter steigen werden. Aktuell haben sich die Preise der Sultaninen auf einem hohen Niveau stabilisiert und es wird aktuell nicht davon ausgegangen, dass diese auf kurze Sicht wieder sinken werden.

Speiseöle

Erdnussöl

Der Markt für Erdnussöl ist derzeit zweigeteilt. Auf der einen Seite wird indisches Erdnussöl deutlich unterhalb der europäischen und US-Quotierungen auf den chinesischen Markt geliefert. Auf der anderen Seite stehen in Argentinien kaum Erdnüsse für die Ölpressung zur Verfügung. Aus dem Senegal wird davon berichtet, dass die Halter von Lagermengen in der Hoffnung auf ein höheres Preisniveau sehr zurückhaltend mit Verkäufen sind. Tendenz stabil.

Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO

Aufgrund der grossen Trockenheit vor allem in Osteuropa wird damit gerechnet, dass die weltweite Sonnenblumensaaternte weniger umfangreich ausfallen wird als im Vorjahr. Die Verfügbarkeit von Sonnenblumenöl dürfte zudem dadurch eingeschränkt sein, dass sowohl Russland als auch die Ukraine ihren Lagerbestand an Sonnenblumensaat in den letzten vier Jahren weitgehend aufgebraucht haben. In Argentinien werden dringend Niederschläge benötigt, um die Bedingungen für die derzeit stattfindende Aussaat zu verbessern. Es wird jedoch bereits jetzt deutlich, dass mit keiner grösseren Ernte zu rechnen ist, die die Fehlmenge in Osteuropa ausgleichen könnte. Tendenz stabil bis steigend.

Rapsöl  

Die Ernte der Rapssaat ist sowohl in der EU als auch in der Schweiz deutlich schlechter als im Vorjahr ausgefallen, bzw. auch deutlich schlechter als noch zu Beginn der Ernte angenommen. Die CH-Ernte liegt damit knapp unter der Vorernteschätzung vom Mai 2024 und gut 10% unter der Vorjahresernte 2023. Die Ernte 2024 liegt damit in der Grössenordnung der sehr schlechten Ernte 2021. Damit dürften vor allem beim Raps HOLL Versorgungsengpässe bis zur nächsten Ernte im Juli 2025 auftreten. Tendenz stabil bis steigend.

Eier und Eiprodukte, Schweiz

Die Schweizer Eierbranche hat eine gemeinsame Lösung zum Ausstieg aus Kükentötungen erarbeitet. Die Akteure der ganzen Wertschöpfungskette haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2025 die Kosten für den Ausstieg in die Preiskalkulationen aufzunehmen und über das Ei entsprechend zu vergüten. Es ist davon auszugehen, dass die verkaufsfähigen Eier je nach Kategorie ab 2025 um bis zu 1.5 Rappen teurer werden. Die konkreten Preise werden laufend bekannt.
Zudem übersteigt die aktuelle Nachfrage nach Schweizer Eiern das Angebot deutlich. Üblicherweise können im Sommer, wenn die Nachfrage zurückgeht, Lagerbestände aufgebaut werden, um die umsatzstarken Monate vor Weihnachten zu überbrücken. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage nach Eiern war dies heuer jedoch nicht möglich. Der Engpass betrifft die gesamte Branche. Die Verfügbarkeit bleibt bis Ostern 2025 angespannt. Nach Möglichkeit muss kurzfristig auf EU-Ware ausgewichen werden.

Eier und Eiprodukte, Europa

Die Nachfrage nach Eiern ist nach dem Sommer stark angestiegen. Das Angebot kann dieser Entwicklung aktuell nicht folgen, was unweigerlich eine Preiserhöhung zur Folge hat. Generell ist die Nachfrage nach Eiern in Europa sehr hoch.
Im grenznahen Ausland wurden zudem bereits erste Fälle von Vogelgrippe registriert. Die Situation wird weiter beobachtet. Die Verfügbarkeit ist grundsätzlich sichergestellt.

Käsepreise Europa

Verschiedene Käseprodukte, die in Europa hergestellt werden, erfahren in den nächsten Wochen eine Preiserhöhung. Insbesondere bei den Grana Padano- und Parmigiano Reggiano-Produkten ist die Nachfrage höher als das Angebot. Bereits in den letzten Wochen sind die Preise dadurch gestiegen und es wird zu weiteren Preissteigerungen kommen. Bei Cheddar- und Gouda-Produkten beeinflusst zudem die Blauzungenkrankheit die Verfügbarkeit der Rohstoffe, was hier ebenfalls zu höheren Preisen führt.

Kakao

Die Situation beim Kakao hat sich leider noch nicht beruhigt. Die Preise verharren immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Die Gründe sind bekannt:  schlechtere Ernteerträge (infolge Schädlingsbefalls und schlechten Wetterbedingungen) in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Weitere Preiserhöhungen bei den Couverturen und kakaohaltigen Halbfabrikaten werden per Dezember 2024 und Januar 2025 folgen. Die Preiserhöhungen können nach Produkt (je nach Herkunft Kakaobohne, Kakaoanteil) unterschiedlich hoch sein.

 

 

Preistendenzen 11/24

     

Info

Neue Deklarationsvorschriften

Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.

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