29.04.2024

Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.

Preiserhöhungen bei Mandeln, Haselnüssen und Sultaninen prägen das Bild. Zudem verteuern sich Kakao, Milch und CH- sowie EU-Milchprodukte.

Mandeln

Gemäss dem aktuellen Bericht vom Internationalen Nut and Dried Fruit Council (INC) wurden für die Saison 2023/2024 geringere Ernteerträge gemeldet, woraus auch eine pessimistischere Ernteschätzung für die nächste Saison abgeleitet wurde. Die weltweite Produktion liegt mit 1.4 Mio. Tonnen 5 % unter dem Vorjahr und auch die Gesamtbestände sind mit 1.8 Mio. Tonnen 5 % tiefer als im letzten Jahr. In den USA geht man davon aus, dass die letzte Ernte 1.063 Mio. Tonnen ergeben wird. Dieser Wert liegt unter der objektiven Schätzung des USDA und auch unter der Schätzung der Industrie. Gründe für die tieferen Erträge sind Insektenschäden und Verzögerungen bei der Ernte, da das Wetter im Winter und Frühling zu feucht war. Auch in Spanien hat die letztjährige Ernte aufgrund der Hitze gelitten. Das hat dazu geführt, dass einige Kaliber und Sorten seltener und somit auch teurer sind als andere. Aktuell schaut man aber optimistisch auf die nächste Ernte im Herbst. In Kalifornien sei die Blüte trotz eines sehr nassen Februars mit Unwetter jedoch gut und besser als noch vor einem Jahr. Auch in Spanien hat es viel geregnet und die Bäume profitieren aktuell von diesem Niederschlag. 

Zucker

Die Anbaufläche in Europa wird sich gegenüber dem letzten Jahr vermutlich um ca. 3-4 % steigern. Das Ernteausfallrisiko wird durch neue Krankheiten und einen gesetzlich eingeschränkten Pflanzenschutz erhöht. Ein nasser Frühling 2024 könnte zudem die Aussaat für die nächste Kampagne im Herbst 2024 verzögern. In der Schweiz bleibt die erwartete Anbaufläche stabil und auch die Grenzschutzabgaben bleiben weiterhin bei 7.– / 100kg. 

Haselnusskerne

Die Kommunalwahlen in der Türkei Ende März sind für die AKP und den Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht gut ausgegangen. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die TMO, die – so wird vermutet – noch mehr als 100‘000 Tonnen Haselnüsse besitzt und vor den Wahlen nicht aktiv werden wollte. Ob die staatliche Organisation diese Mengen auf den Markt bringt, ist aktuell noch unklar, und wie sich gewisse Marktriesen bei einem allfälligen Verkaufsangebot verhalten werden, ist ebenfalls ungewiss. Die Preise der Haselnüsse sind im März auf ein Acht-Jahres-Hoch gestiegen und bleiben weiterhin deutlich über den Preisen der letzten Jahre. 

Sultaninen

Im April sind die Temperaturen in der Türkei bereits stark in die Höhe gestiegen und haben die 30 Grad-Marke geknackt. Das bedeutet, dass die Rebstöcke endgültig aus der Winterruhe erwacht sind. Das Frost- und Hagelrisiko bleibt erfahrungsgemäss noch bis ca. Mitte Mai bestehen. Eine Ernteprognose lässt sich aktuell noch schwer erstellen, ein genaueres Bild wird sich in ein paar Wochen zeigen. Eine gute Ernte im nächsten Herbst wäre dringend nötig, um die Verfügbarkeit sicherstellen zu können. Da die letzte Ernte so schlecht verlief, ist gerade bei den hellen Sultaninen die Verfügbarkeit knapp und darum auch der Preis gestiegen. 

Speiseöle

Erdnussöl
Die zweite Hälfte des Jahres 2024 scheint ein Wachstum der Produktion zu bringen. Es ist derzeit schwierig, die längerfristige Preisentwicklung abzuschätzen. Die Ernteprognose ist noch unsicher und eine eventuelle Substituierung durch günstigere Pflanzenöle beeinflusst den Preis. Tendenz stabil.

Sonnenblumenöl/Sonnenblumenöl HO
Der prognostizierte Anstieg der Produktion für 2024/25 wird grösstenteils durch abnehmende Lagerbestände kompensiert. Es wird erwartet, dass die Verarbeitung aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Sonnenblumenöl sowie der wettbewerbsfähigen Preise zunehmen wird. Die weltweiten Lagerbestände an Sonnenblumensamen dürften wie beschrieben abnehmen, was eine insgesamt fragilere Situation auf globaler Ebene widerspiegelt. Kurzfristig dürften die Preise aufgrund der Reduzierung der Importe seitens Indiens und dem Beginn der Sojaernte in Südamerika ziemlich stabil bleiben. Mittelfristig dürften diese vor dem Eintreffen der neuen Ernte und aufgrund des Rückgangs des Angebots und der Verfügbarkeit des ukrainischen Öls steigen. China, einer der grössten Importeure, hat seine Einkäufe aufgrund hoher Lagerbestände an Sonnenblumenöl in den letzten Monaten deutlich reduziert. Tendenz stabil bis leicht steigend.

Rapsöl
Für die Ernte 2024/25 wird eine geringere Rapsproduktion in der EU erwartet. Der Preis für Rapssaat ist seit Mitte Februar angestiegen. Das seit Jahresbeginn feuchte und viel zu warme Wetter lässt die Befürchtungen bzgl.  des Schädlingsbefalls für die diesjährige CH-Ernte steigen. Dazu, ob die aktuelle Wetterentwicklung mit Schnee und Kälte Einfluss auf die neue Ernte haben wird, kann aktuell keine Prognose abgegeben werden. Tendenz stabil bis steigend.

Kakao

Die Preise für Kakao sind auf einem Rekordhoch. Gründe dafür sind schlechtere Ernteerträge in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Die weltweiten Kakaolagerbestände sind auf einem Rekordtief, was die hohen Preise zusätzlich steigert. Es muss in den nächsten Monaten mit weiteren Preiserhöhungen bei den Couverturen und anderen kakaohaltigen Halbfabrikaten gerechnet werden.

Milchprodukte Schweiz

Die Branchenorganisation Milch (BOM) hat am 01. März 2024 beschlossen, dass der A-Milchrichtpreis um CHF 0.03/lt erhöht wird, und zwar per 1. Juli 2024. 

Die Proteste der Landwirte in ganz Europa haben in den letzten Wochen auch die Schweiz erreicht. Die Kosten für die Milchproduktion sind weiter angestiegen. Gleichzeitig erhalten die Produzenten für die Milch seit dem Januar 2024 einen tieferen Preis. Bereits im letzten Jahr wurde zudem in der Schweiz weniger Milch produziert. Damit nicht noch mehr Landwirte aus Kostengründen aus der Milchproduktion aussteigen und um die Versorgungssicherheit in der Schweiz zu gewährleisten, wurde daher in der BOM entschieden, den Milchpreis zu erhöhen.

Milchprodukte Europa

Die Milchpreise in Europa steigen nach den Rückgängen vom letzten Jahr bereits wieder . Insbesondere bei den Käseprodukten aus Italien führt dies nun in den nächsten Wochen zu den ersten Preiserhöhungen. Weitere Preiserhöhungen auf Milchprodukte aus anderen europäischen Ländern sind nicht auszuschliessen.

Preistendenzen 05/24

     

Info

Neue Deklarationsvorschriften

Aufgrund der kommenden Knappheit von Sonnenblumenöl hat der Bundesrat entschieden, bis Ende 2023 die Deklarationsvorschriften von Zutaten zu lockern, damit Öl-Alternativen flexibel deklariert werden können.

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