Nicht weit von uns passiert bei jedem Frühstück Unglaubliches …
Während die hiesige Bevölkerung zum «Zmorge» Brot und Käse verspeist und dazu genüsslich ihren Kaffee trinkt, tunken unsere Nachbarn im Norden Frankreichs einen Käse in ihren Kaffee.
Einzige Bedingung: Es muss ein Maroilles sein. Ein stinkender Käse mit gewaschener Rinde, der in der Nase an gebrauchte Sportsocken erinnert. Diese Tradition, die mit Kohleminen und der Arbeiterklasse in Verbindung gebracht wird, ist nicht wirklich neu. Richtig bekannt ausserhalb Frankreichs wurde sie aber erst durch die französische Erfolgskomödie «Willkommen bei den Sch’tis»: Der Postfilialleiter Philippe wird von seinem neuen Kollegen Antoine in die merkwürdige Lebensweise der Menschen in der Region Nord-Pas-de-Calais eingeführt. Dort spricht man nicht nur unverständlich, sondern tunkt seinen stinkenden Käse obendrein auch noch in den Kaffee. Was unappetitlich klingen mag, schmeckt so gut, dass inzwischen nicht nur der Norden Frankreichs auf diesen Trend aufgesprungen ist. Ein Guetzli in den Kaffee tunken – kann jeder! Probieren Sie es selber – am besten einen Toast mit Maroilles belegen und anschliessend die «Tartine au Maroilles» in den Kaffee tunken, damit sich die cremig-würzige Konsistenz mit dem bitteren Kaffeegeschmack vermischt.
Bon appétit!