Aktuell verursacht die Gastronomie 13 Prozent (290 000 Tonnen) des schweizerischen Lebensmittelabfalls. Dies zeigt die im April 2019 vom BAFU veröffentlichte Studie «Food Waste in der Schweiz».

Die Studie kommt weiter zum Schluss, 70 Prozent davon, also rund 200 000 Tonnen, wären vermeidbar. Oder rund ein Viertel der Brot- und Backwaren landen im Abfall, das entspricht einem jährlichen Food Waste von 100'000 Tonnen. Dieser Verschwendung ist der Kampf angesagt.

Branchenzusammenschluss

Der Verein United Against Waste wirkt dem entgegen und engagiert sich aktiv für die Reduktion der Lebensmittelabfälle. Gegründet wurde der gemeinnützige Verein im Dezember 2012 von Pistor und zwei weiteren grossen Unternehmen des Food Service Sektors. Heute ist Silvan Pfister, Key Account Management bei Pistor, Präsident des Vorstandes. Für Pistor ist es ein grosses Anliegen, aktiv mitzuwirken und etwas bewegen zu können.

Heute zählen über 170 Mitglieder aus der Branche zum Verein: von Produzenten und Grosshändlern über das Gastgewerbe bis hin zu Bäckereien, Verbänden und Non-Profit Organisationen.

Nachhaltige Konzepte

Nachhaltigkeit bei Pistor

Pistor setzt sich für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit ein. Unsere drei Nachhaltigkeitsziele: Senkung des Ressourcenverbrauchs, Ausbau von regionalen und labelzertifizierten Sortimenten sowie die Förderung nachhaltiger Konzepte bei den Kunden.

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Zahlreiche Massnahmen realisiert

Dank dem grossen Branchen-Know-how konnten wirksame Massnahmen entwickelt werden, wie zum Beispiel der Leitfaden «Lebensmittelabfall vermeiden», der Tipps gibt rund um die Planung und den Einkauf über die Produktion bis hin zur Kommunikation und zum Managementverhalten. Oder Tischsteller in Form eines Holzwürfels, der die Gäste mittels Botschaften gegen Food Waste sensibilisieren soll.

Innovative Produktentwicklung

Zu jeder Tageszeit frisches Brot kaufen, das sind wir uns gewohnt. Die Konsequenz daraus: jeder vierte Laib bleibt unverkauft. Mit der Entwicklung von «Bread Beer» ist eine innovative Art der Resteverwertung entstanden, die aus getrocknetem Brot Bier braut. Oder die Food-Box, worin satte Gäste ihre Essensreste nach Hause nehmen können.

Wissen weitergeben

Individuelle Coachingangebote, Workshops, Austausch in Fachgruppen und Kurse transferieren das wertvolle Wissen. Auf der Webseite sind zahlreiche Studien veröffentlicht von Betrieben aus allen Branchen, die bereits grosse Erfolge rund um Food Waste erzielt haben.

Digital gegen Lebensmittelabfälle 

Mit dem «Food-Save-Starterkit» lanciert United Against Waste auch digital den Kampf gegen Food Waste. Dieses besteht aus zwei Apps; die «Food-Save»-App und die «Waste-Tracker»-App.  Die beiden sollen von der Messung bis zur Reduktion von Lebensmittelabfällen unterstützen. 

«Waste-Tracker» ist ein flexibles Analysetool, passend für jeden Produktionsablauf konzipiert. Die Eingabemaske hilft beim Erfassen der Lebensmittelabfälle und Reports zeigen auf, wo und wann am meisten Abfälle anfallen.

UAW-Wasteapp
uaw-food-save

Die «Food Save»-App bietet ergänzend dazu über 200 konkrete Lösungen für Gastronomie-, Hotellerie- und Bäckereibetriebe, um den Müll zu vermeiden. Ob Rüstabfälle, Tellerrückläufe oder falsche Bestellmengen: Die Gründe für Food Waste sind vielfältig und entsprechend auch die Massnahmen, um diesen zu vermeiden. Mittels der App soll sich der «Waste» innerhalb von vier Wochen um bis zu 16 Prozent reduzieren lassen.

Beide Apps sind kostenlos im App-Store oder bei Google Play erhältlich.

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Sandra Liegl-Gil

Autorin

Als gelernte Köchin wetzte ich früher die Messer, heute schleife ich Wörter und Texte.

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