Jeden Tag liefert Pistor ihren Kundinnen und Kunden bis zu 650 Tonnen Ware. Was braucht es, damit jede Bestellung komplett, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort ankommt? Diese Frage beantwortet die neue vierteilige Serie, die mit dem Wareneinkauf startet.
Pistor kauft ein und prüft den Wareneingang
Rund zwei Drittel aller Artikel, die Pistor liefert, haben im Warenumschlagszentrum (WUZ) in Rothenburg ihren eigenen Lagerplatz. Dazu gehört auch der Artikel 6716 «Tomaten, getrocknet». Die Reise beginnt in der Abteilung Beschaffung, die sämtliche Ware einkauft. Wie wissen die Pistor Einkäuferinnen und Einkäufer, wann sie welches Produkt bestellen müssen? Produktmanager Christophe Vanfleteren erklärt, welche Faktoren die Verfügbarkeit von Lebensmitteln beeinflussen: «Die bedeutendsten sind schwankende Ernteerträge, tiefere Fangquoten bei Fischen oder fehlendes Verpackungsmaterial. Extreme Trockenheit wie im letzten Jahr reduziert den Ertrag stark. Ist die Ernte da, kann sie vielleicht nicht verpackt werden, weil der Karton nicht geliefert wurde. Ware aus Asien wird unter Umständen nicht verschifft, weil das Chaos mit den im Lockdown liegen gebliebenen Containern andauert.»
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Den Lagerbestand im Auge haben
Die internationale Logistik ist hochgradig durchgetaktet, was sie gleichzeitig störungsanfällig macht. Sowohl die Pandemie als auch die Ereignisse in der Ukraine hatten und haben einen enormen Einfluss auf den globalen Warenfluss. Bei Pistor beträgt der Anteil ausländischer Lieferanten nur zehn Prozent, trotzdem sind heute noch gewisse Nachwirkungen spürbar. Das Pistor System kontrolliert viermal täglich die Mindestbestände und prognostiziert aufgrund der Zahlen der vergangenen Monate, der Vorjahresperiode und der geplanten Aktionen den zu erwartenden Verbrauch. Entsprechend wird die Ware beschafft.
Sorgfältige Eingangskontrolle
Bewegt sich der Lagerbestand von Artikel 6716 in Richtung Mindestmenge, wird er also nachbestellt. Treffen die getrockneten Tomaten in Rothenburg ein, heisst der erste Halt Wareneingangskontrolle. Im WUZ West, dem Umschlagszentrum für Normalware, werden pro Tag 800 bis 1200 Paletten angeliefert. Mitarbeiter Jan Hiltbrunner prüft die ankommende Ware gemäss internen Vorgaben: Stimmen Temperatur, Menge und Qualität? Ist die Verpackung intakt? Bei Ware mit einem Label wie Bio, MSC/ASC, IP SUISSE oder airtrade gilt es, weitere Kriterien zu prüfen. Entsprechen alle Faktoren den Vorgaben, bucht er die Artikel ins System ein. So auch den Artikel 6716, der mit 45 Tagen Haltbarkeit und 18 Grad Celsius Lagertemperatur ein klassischer Artikel für das Normalwarenlager ist. Die Palette mit den getrockneten Tomaten fährt anschliessend automatisch ins Hochregallager. Von dort geht ihre Reise weiter zur «Umpackstation», wo Antonio De Araujo Correira die 2 Stück «Tomate, getrocknet» von der Palette nimmt und je 16 Schalen in ein sogenanntes Tray umpackt. Dieses Umpacken von der Palette in Trays geschieht mit zahlreichen Artikeln. So findet jeder Artikel im Hochregallager seinen Platz.
Von frisch bis tiefgekühlt
Wären die Tomaten frisch, und nicht getrocknet, kämen sie ins WUZ Mitte, das Frischwaren-Umschlagzentrum. Und natürlich gibt es die Tomaten nicht nur frisch und getrocknet, sondern auch in vielen weiteren Formen wie zum Beispiel gewürfelt und tiefgekühlt. Diese Variante wird direkt ins Tiefkühllager, im WUZ Ost, angeliefert und eingelagert. Dort befinden sich aktuell rund 3000 verschiedene Artikel.
Bilder: Holger Jacob