In einer vierteiligen Serie berichtet Pistor darüber, was es braucht, damit jede Bestellung komplett, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort ankommt. Nach dem Wareneingang und der Kundenbestellung geht es nun ums Bereitstellen der Ware am Tag B im Lieferprozess.

Pistor kommissioniert die Ware

Für ihr Caprese-Sandwich bestellte die Bäckerei Müller gestern drei Schalen vom Artikel 6716, den getrockneten Tomaten. Diese werden heute früh aus ihrem Lagerplatz geholt und in den vorgesehenen Kommissionierbereich gebracht.

Pistor Mitarbeiter Besim Zeqiri kurvt mit seinem Rüstfahrzeug und drei Rollbehältern (RB) durch die Gänge des Hochregallagers. Hier belädt er die RB nach und nach mit jenen Artikeln, die ihm das Display seines Fahrzeuges anzeigt. «Wir beginnen hinten im Gang acht mit den schweren Artikeln und fahren bis nach vorne zu Gang eins, wo wir die eher leichten und heiklen Artikel zuladen», erklärt Besim Zeqiri das System.

 

Getrocknete Tomaten in schwarzer Plastikschale

Tomaten, getrocknet, Picosa, 1900 g

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Ein Leichtgewicht

Der Artikel 6716 wiegt weniger als fünf Kilo und liegt deshalb nebenan im Klein-Coli-Lager (KCL). Dort kommissioniert José Rodrigues im KCL die kleinen Artikel. Startet er einen Auftrag, leuchtet an dem Regal eine Lampe auf, wo er die benötigten Artikel findet. Blinkt die Lampe, weiss er, dass es sich um den letzten Artikel dieses Auftrags handelt. Er quittiert das Blinken und schliesst den Auftrag ab.

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Begleiten Sie die getrockneten Tomaten auf ihrer Reise von der Ankunft in Rothenburg durch das hochmoderne Warenumschlagszentrum bis zur Auslieferung.

Gewickelt und gesichert

Hat Besim seine drei RB mit allen Artikeln aus dem Hochregallager beladen, «verdichtet» er sie. Verdichten bedeutet, dass die Ware aus verschiedenen Lagerbereichen auf dem für den Kunden vorgesehenen Rollbehälter zusammengepackt wird. Er scannt die Etikette des RBs, womit er die vorgängig von José kommissionierten Artikel aus dem Klein-Coli-Lager anfordert. Kurz darauf kommt der rote Behälter auf dem Rollband angefahren. Besim packt ihn auf den RB und schiebt diesen in die Wickelmaschine, die die Ware mit einer Folie für den Transport sichert. 


 

Pistor Mitarbeitender Besim Zeqiri beim Rüsten im Normalwarenlager
Besim Zeqiri fährt mit dem Rüstfahrzeug durch die Gänge des Normalwarenlagers.
Mitarbeitender José M. Rodrigues da Silva im Kleincoliager am rüsten
José M. Rodrigues da Silva am Rüsten im Klein-Coli-Lager.
Pistor Mitarbeitender Besim Zeqiri verdichtet die Produkte auf dem roten Rollbehälter
Besim Zeqiri «verdichtet» den Rollbehälter.

Im Frischelager

Gemäss Matthias Fritschy, Leiter WUZ Mitte, lagern im gekühlten automatischen Kommissionierlager rund 2000 Artikel, darunter Milch, Käse oder abgepacktes Fleisch. An einem der vier Rüstplätze erscheint die Kundenbestellung auf dem Display. Der Mitarbeiter liest ‹drei Pack Emmentaler›, die Kiste mit dem Käse fährt heran, er nimmt drei Pack, quittiert und die Kiste fährt zurück ins Regal. Auf dem Display erscheint die nächste Position: zehn Joghurts. Diese fahren in der nächsten Kiste heran, er packt sie auf den Rollbehälter, quittiert, die leere Kiste fährt weg. Damit ist der erste Teil der Frischwarenbestellung abgeschlossen. Die frischen Tomaten werden erst am Nachmittag angeliefert, umgepackt und ebenfalls hier ins automatische Kommissionierlager geschickt. Dadurch ist es möglich, auch die kurzfristig angelieferte Frischware schnell dem richtigen Empfänger zuzuordnen.

Pistor Mitarbeitender Matthias Fritschy im Frischwarenlager im Querformat
Im WUZ Mitte kommissioniert das Team von Matthias Fritschy die Frischware.
Pistor Mitarbeitender Sebastian Schick quittiert einen Artikel in der blauen Kiste
Sebastian Schick quittiert den Artikel nach dem System «Ware zum Mann» – Im Gegensatz zum Normalwaren- und dem Klein- Coli-Lager kommen die Artikel im Frischelager automatisch angefahren.
Pistor Frischwarenlager mit roten und blauen Behältern
Sämtliche Artikel werden automatisch in der richtigen Reihenfolge sortiert.

Bei den Tourenplanern

Während im gesamten Warenumschlagzentrum kommissioniert wird, planen die Disponenten die Touren. Das System greift auf Tourenvorlagen zurück und nimmt auf jeder Tour jene Kunden auf, die bis Mitternacht bestellt haben. Es errechnet die Tour anhand Faktoren wie der Distanz zwischen den Abladeorten oder dem vom Kunden gewünschte Abladezeitfenster. Aufgrund von Nachbestellungen müssen jedoch 50 bis 60 Prozent der Abladeorte manuell geplant werden. Denn auch die Dispo-Abläufe sind darauf ausgerichtet, dass die Bestellung am Tag A eintrifft und sie am Tag B auf die Touren von Tag C verplant werden kann.

Bilder: Holger Jacob

Pistor Mitarbeitende Mathias Zopp überwacht im Leitstand mit vielen Bildschirmen den Prozess
Im Leitstand laufen die Fäden des Warenumschlagzentrums zusammen.
Pistor Mitarbeitende Daniel Stierli überwacht im Leitstand  vor dem  Bildschirm den Prozess
Daniel Stierli und seine Kollegen überwachen sämtliche Prozesse und Anlagen des Warenumschlagzentrums.
Pistor Mitarbeitender Roger Bitzi von der Transportdisposition vor Bildschrimen beim Verplanen der Touren
Roger Bitzi von der Transportdisposition verplant alle Lieferungen auf die passende Lkw-Tour vom folgenden Tag.

Der Lieferprozess

Vorbereitung

Waren einkaufen

Wareneingang kontrollieren

Umpacken von Palette auf Tray

Ware einlagern (ohne Frischware*)

* Frischfleisch, Gemüse, Früchte

Hier erfahren Sie alles über die Vorbereitung

Tag A

Kundenbestellung annehmen

 

 

 

 

hier erfahren Sie alles über Tag A

Tag B

Ware kommissionieren

Wareneingang von Frischware* 

kontrollieren

Lieferung auf Lkw­-Tour verplanen

* Frischfleisch, Gemüse, Früchte

Tag C

Lkw beladen

An Kunde liefern

 

 

 

Hier erfahren Sie alles über Tag C

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Sara Hübscher

Autorin

Für eine gute Story renne ich auch mal weite Strecken.

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