Wie aus einer Diagnose eine gute Geschäftsidee wurde: Isabella Krätz backte anfangs nur für sich – heute hat sie sechs Patisserien an mehreren Standorten in Deutschland sowie einen Online-Shop.
Die Diagnose als Erlösung
Als sie nach einem langen Leidensweg die Diagnose Zöliakie erhielt, war sie zuerst erleichtert. Endlich wusste sie, was ihr fehlte und was zu tun ist. Als Genussmensch mit italienischen Wurzeln war es für sie unvorstellbar auf Pasta, Brot oder Süsses zu verzichten. Das ist einfach , dachte sie sich, gab es doch damals bereits glutenfreie Produkte wie Brote oder Mehlmischungen. Doch es stellte sicher heraus, dass sie nur die Wahl zwischen abgepacktem, bröseligem oder kompakt gepresstem «Etwas», das Brot genannt wurde oder Mehlmischungen die kaum Nährstoffe enthielten hatte.
Glutenfreie Produkte
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Glutenfrei – nicht so einfach wie gedacht
So beschloss sie, wie bereits vor der Diagnose, ihr eigenes Brot zu backen. Eigentlich ganz einfach, so dachte sie sich es zumindest. Sie musste nur ihr geliebtes Dinkelvollkornmehl durch ein glutenfreies Mehl ersetzen. Doch das Ergebnis war bei weitem nicht das, was sie sich erhoffte. Zahlreiche gescheiterte Backversuche folgten, bis sie endlich ein gesundes, gutschmeckendes, glutenfreies Brot kreierte.
Süsse Leidenschaft
Glutenfreie Patisserie, Kuchen oder Dessert gab es damals gar nicht. Als Liebhaberin von Süssem blieb ihr nichts anderes übrig, als diese selbst herzustellen. Ihr Ziel: neue Rezepturen, basierend auf gluten- und laktosefreien Zutaten zu entwickeln. Das Know-How dazu eignete sie sich in Profiseminaren an und legte sogar bei der deutschen Handelskammer die theoretische und praktische Prüfung ab.
Die Geschäftsidee war geboren
Das Vorhaben, ihre glutenfreie Pâtisserie anderen Betroffenen zugänglich zu machen wurde mit der Eröffnung des ersten Cafés in Düsseldorf erfolgreich umgesetzt. Sie entschied sich dazu, ihr selbstgebackenes Brot im Sortiment zu integrieren. Das erwies sich als weiser Entscheid, denn nichts ist herrlicher als frisch duftendes Brot beim Betreten eines Cafés.
Erfolgskonzept
Eigentlich war das Café als einziger Standort gedacht, denn schliesslich verkauften sie da Nischenprodukte. Doch das Konzept sprach sich herum und wurde zum Geschäftserfolg. Einige Kunden nahmen sogar Anfahrtswege bis 200 km in Kauf. Kurz nach der Eröffnung kam ein verlockendes Angebot, eine weitere Pâtisserie zu eröffnen.
Aus eins mach sechs
Bereits ein Jahr später verkaufte sie an ihren zweiten Standort, mitten im Stadtzentrum in Düsseldorf, ihre glutenfreien Produkte. Aufgrund der Expansion und der immer grösser werdenden Nachfrage zogen sie in eine grössere Backstube um. Bald folgten weitere Geschäfte in Hamburg, Aachen und Stuttgart. Mittlerweile beschäftigt die kleine Pâtisserie-Kette, die nun als Familienunternehmen unterwegs ist, über 30 Mitarbeitende. Der zweite Umzug in eine noch grössere Backstube ist bereits vollzogen, denn man will gewappnet sein für weitere Standorte.
Unter Schutzatmosphäre verschickt
Die meisten Produkte sind im Online-Shop bestellbar. Das Angebot reicht von Broten und Brötchen über Kuchen und Gebäck bis hin zu Kräckern oder Schokolade. Beliebt sind vor allem die Frühstücksboxen mit einer Auswahl an verschiedenen Backwaren. Damit die Qualität und die Haltbarkeit der glutenfreien Produkte stabil bleiben, werden diese unter Schutzatmosphäre verpackt und anschliessend via DHL nach ganz Europa verschickt.
Bilder: Isabella Glutenfreie Pâtisserie