Der «Runder» dreht seit 2017 seine Runden. Der Name des ersten Walliser Foodtrucks steht für hochwertige Take-away-Verpflegung. Wir haben Pionier Sven Zuber und seine Partnerin Natascha Wyssen in Visp besucht, um mehr über ihr Take-away-Erfolgsrezept zu erfahren.

Zum ersten Mal führt mich eine «AROMA»-Reportage ins Wallis. Endlich, wie ich finde. An diesem launischen Apriltag gewinnt der Frühling bei meiner Ankunft in Visp kurz die Oberhand und ich spaziere trockenen Fusses der Bahnhofstrasse entlang zum «Runder» an der Nummer 19. Seit 2020 ist dort «gesundes und reichhaltiges Essen, verpackt in einen effizienten und kundenorientierten Service», Programm. So steht es im Netz. Eins nehme ich vorweg: Den Foodtruck kriege ich heute leider nicht zu Gesicht. Er steht auf dem Areal der Firma Lonza, wo ich nicht einfach so hineinspazieren darf …

Fitness, Flexibilität und Frische

Nun denn, der Food ist hier im «Store», wie Sven und Natascha ihre Lokale nennen, der gleiche. Sven erzählt: «Angefangen hat alles so, dass ich parallel zu meinem gelernten Beruf als Automechaniker ein Fitnesscenter aufbaute. Das war vor über zehn Jahren, und mir fehlte damals die schnelle und gesunde Verpflegung, die man sich im Fitness und als Kraftsportler wünscht. Während meiner Aufenthalte in den USA habe ich die dortige Foodtruck-Szene kennengelernt. So entstand die Idee, selbst für gesundes Essen zu sorgen, und zwar mit genauso einem Foodtruck. So konnten wir unsere ersten Gastroerfahrungen an einem Ort sammeln und, wenn sich dieser als zu wenig frequentiert herausstellte, einfach weiterziehen und es woanders versuchen.» 

Die flexible Standortfrage stellte die Walliser Behörden vor Aufgaben, die sie bis anhin nicht kannten. Sven Zuber und sein damaliger Geschäftspartner waren die Ersten, die ein entsprechendes Gesuch einreichten. Die Ämter mussten neu definieren, welche Art von Bewilligung sie einem solchen Gastrounternehmen ausstellen würden. Noch bevor das «Wo» geklärt war, stand das Angebot fest: «In der Kraftsportszene gilt Reis als die hochwertigste Kohlenhydratquelle. Für Proteine eignen sich Poulet, Rindfleisch oder pflanzliche Alternativen. Alles sollte frisch zubereitet sein ohne Konservierungsstoffe oder anderem ‹Gugus›.
 

runder foodtruck sven und natascha
Zum Betrieb

Runder Store Visp

3930 Visp

Eröffnet: 2017 mit Foodtruck (wechselt täglich den Standort), 2018 Filiale in Brig, 2020 in Visp und 2021 in Sion

Geschäftsleitung: Sven Zuber, Natascha Wyssen

Mitarbeitende: 40

Angebot: Burritos, Bowls, Quesadillas, Nachos, Tacos, Salate nach dem Motto  «Mix it your Way».

runder.ch

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Burritos ja – Mexiko nein

Auf der Menükarte finden sich neben Bowls und Salaten auch Burritos, Quesadillas, Tacos und Nachos. Die Frage drängt sich auf: Warum mexikanisch? Natascha erklärt: «Wer bei uns klassisch mexikanisch erwartet, wird enttäuscht. Der Burrito ist einfach superpraktisch, um den Reis, das Fleisch und Gemüse als Snack «to go» zu verpacken. Den Koriander lassen wir weg, weil den viele nicht mögen. Auch die Bohnen haben wir wieder aus dem Angebot genommen, sie landeten zu oft im Kompost.» Es ist das Spiel mit den Gegensätzen, das «Runder» auszeichnet: Salsa und Thai-Curry-Sauce. Das Logo ist nicht etwa rund, sondern quadratisch und schwarz-weiss.

Sven wusste immer genau, in welche Richtung er gehen wollte. Natascha, die eine Hotelfachlehre absolvierte und jahrelang im Eventmanagement arbeitete, brachte den Blick von aussen: « ‹Runder› war von Anfang an sehr klar in der Kommunikation, im Angebot und im ganzen Tun», sagt sie, die 2019 die Co-Geschäftsleitung vom ehemaligen Geschäftspartner übernahm. 
 

Der Burrito ist einfach superpraktisch, um den Reis, das Fleisch und Gemüse als Snack «to go» zu verpacken.

Natascha Wyssen

Co-Geschäftsleiterin

Beständig und krisensicher 

An den bestfrequentierten Foodtruck-Standorten hat das Unternehmen Stores eröffnet: 2018 in Brig, danach folgten Visp 2020 und Sion 2021. Ganz nach dem Motto «Keep it simple» ist das Angebot grundsätzlich seit Beginn gleich geblieben. Auch wenn niemand mehr über die Pandemie sprechen will, in der «Runder»-Erfolgsgeschichte spielte sie eine wesentliche Rolle. Sven führt aus: «Wir waren nebst einer Pizzeria die Einzigen, die immer geöffnet hatten. Da wir bereits voll auf Take-away ausgerichtet waren, konnten wir unser Konzept durchziehen. So haben uns Leute kennengelernt, die sonst vielleicht nie den Weg zu uns gefunden hätten. Heute zählen sie zu unseren Stammgästen.

Auch sind wir mit dem Personal gut aufgestellt, weil wir viel in die Ausbildung investieren. Viele Studierende sammeln bei uns erste Arbeitserfahrungen. Wir schulen unsere Leute intern in der ‹Runder-Academy›, damit alle alle Arbeiten erledigen können. Das vereinfacht die Planung. Und: Bei uns arbeitet, wer seine Werte mit uns teilt, und bleibt uns dann relativ lange treu.»

Alles sollte frisch zubereitet sein ohne Konservierungsstoffe oder anderen ‹Gugus›.

Sven Zuber

Inhaber

Flink und sauber

Ich komme zurück zum Take-away. Wie stellt «Runder» sich zum Thema Verpackung? Sven meint: «Die ist bei uns seit Beginn die gleiche. Wir achteten schon damals darauf, dass wir der Nachhaltigkeit Rechnung tragen. Auch hier leisteten wir Pionierarbeit und verwendeten als Erste recycelbares Papier.» Und was zählt sonst noch im Take-away-Business? «Effizienz», wirft Natascha ein, «vor allem, wenn wir mit unserem Foodtruck an den Open-Airs Gampel oder Greenfield sind. Da musst du die Abläufe im Griff haben.» Bevor ich mich von den beiden verabschiede und mich wieder in den Zug setze, gönne ich mir einen Burrito mit Vollkornreis, Mais, Cheddar, Guacamole, Sourcream, Tomaten und Salat, BBQ-Sauce und milder Salsa – und er schmeckt wirklich wunderbar! 

Fotos: «Runder»

Auch hier leisteten wir Pionierarbeit und verwendeten als Erste recycelbares Papier.

Sven Zuber

Inhaber

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Sara Hübscher

Autorin

Für eine gute Story renne ich auch mal weite Strecken.

Wow-Effekt

Pistor Fleischkompetenz begeistert

Bei «Runder» kommt nur Schweizer Fleisch in den Burrito oder die Bowl. Dieses bezieht Sven Zuber bei Pistor, weil so Engpässe und Qualitätsschwankungen kein Thema sind. «Der grösste Vorteil für uns ist, dass wir genau sagen können, wie das Fleisch geschnitten sein soll, damit wir es gleich verarbeiten können. Ein Puzzleteil, das viel zu unserer Effizienz beiträgt.»

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